Nun, wer hat Geld gegeben und wie hat er dabei geschickt verhandelt, Bedingungen gesetzt?
- Waren das nur Investoren mit Risiko u n d Spekulation auf Ertrag, also bekannte und neue reine Großinvestoren?
- Oder waren das auch Einzelstaaten/ein Staatenverbund wie die Europäische Union aus Sorge und mit Blick auf ihre Bürger?
- War da auch ein Förderer mit Blick auf die Gesamt-Weltbevölkerung/die Ärmeren engagiert (etwa UNO,UNICEF/WHO)?
Da setze ich nun mit meiner Kritik ja Fehlerzuweisung an,
aber lesen Sie vorher vorbereitend meine Artikel zum letzten Impfstoffgipfel – Sie erschließen daraus schon einiges:
1. Ich frage die Bundesrepublik und getrennt die EU nach einem
- Einstieg als Anteilseigner bei Entwicklern (Pull=Zug-Effekt) als auch Produktionsstätten (Push-Effekt):
Hat diesen Unterschied überhaupt im Vorfeld jemand kapiert? (Die EU wohl nicht)
In beiden Fällen, v.a. im ersteren, ist sowohl Risiko als auch Chance aus Verantwortung gegeben.
- nach dem Soforteinsatz von Fördergeld mit vereinbarten Bedingungen wie anteilige Produktlieferung (auf Bezahlung;
nur eine Anteilseigner-Dividende schafft späteren Teilausgleich, aber aus dem Gesamterlös)
- Eine vorausbezahlte Abnahmesumme kann bei geschickter Vertragsformulierung ebenfalls zu einer Lieferverpflichtung führen (dazu später)
Mein Vorwurf an die Berliner Ministerien: Ich erhalte auf Anfrage nicht einmal eine Antwort.
Daß dies nicht ohnehin veröffentlicht wird, ist wohl ein Hinweis auf Mängel bis Versagen auf breitem Feld.
2. Auf alle Fälle sind die Anwälte von Pfizer wohl die geschickteren gewesen.
Ich frage:
- Das geistige Eigentum am Impfstoff von Biontech liegt wohl beim Entwickler in Mainz –
welchen Beitrag hat Pfizer USA oder Pfizer Potsdam daran geleistet?
- Hat die US-Produktion aus geistigem Eigentum von Biontech wirklich in Gesamtheit in den USA verbleiben dürfen ja müssen?
- Pfizer hat nur in Belgien und damit auf europäischem Boden und folglich mit Bewilligung eines europäischen Staates
für eine europäische Pfizer-Niederlassung eine Produktionsstätte –
hätte da diese nicht eine Verpflichtung zur Gesamt-Auslieferung an die EU ?
- Was hat die Bundesrepublik bei Biontech versäumt, was hat die EU versäumt?
Was hat sie bei Marburg geleistet und geschickt vereinbart, was bei der Abfüllanlage bei Baxter in Halle?
3. Hoffentlich hat Berlin bei Curevac Tübingen als 23%-Anteilseigner auch Liefermengen vertraglich abgesichert
und die zusätzliche Fördeauch als Förderung und nicht als Abnahmezusage ebenso vertraglich abgesichert!
Wie hat hier die EU agiert?
Was hat die BRD bei IDG geleistet und für sich abgesichert, was in Frankfurt Höchst, was bei Baxter Halle?
Hat sie den Entwickler Dr. Amann Tübingen überhaupt in den Blick genommen? (besonder5er Blick auf Mutationen)
4. Der gut gemeinte 3-Absichten-Ansatz der EU ist aus ihrer Struktur vollkommen schief gegangen:
- da ein Preisausgleich zwischen verschieden finanzstarken Mitgliedern erstens eine interne Angelegenheit ist
(was ist übrigens dran an den Zahlen ca 54 Euro und ca 15 Euro?)
- die Stimmen der Osteuropa-Vertreter (insbesondere Ungarns?) nur eine Bestellung lange blockiert,
so im Ergebnis den Impfstoff den West- und Mitteleuropäer genommen haben,
- insbesondere Ungarn sich nun selbst anderweitig versorgt.
5. War bei Beginn der Sondierungsgespräche und insbesondere vor der ersten Bestellung im Juli 2020 nicht ersichtlich,
welcher Entwickler sich bereits in der 3. Phase des Zulassungsverfahrens, also in der klinischen Erprobung, befindet
und so Chance auf die schnelle Zulassung hat?
Was hätte man sich als Verhandlungsmasse reservieren können?
6. Der Begriff “best effort” (insbesondere bei AstraZeneca) hätte eindeutig definiert werden müssen
- wie üblich als “nicht fertiggestelltes Produkt”
- oder als bei bester Absicht in Produktion und Verfügbarkeit
- oder eben fest umrissene Verhandlungsgröße
- auf alle Fälle auf europäischem Boden und durch europäische Vorauszahlung ermöglichte Produktionsmasse.
Fazit: Wo hat die Bundesrepublik für sich die Chance erkannt,
dann Mut, Einsatzkraft und Resikobereitschaft aufgebracht
und das nötige Verhandlungsgeschick eingebracht?
Wo hat dies die EU, wo hat sie ihre Systemschwächen und systematische Langsamkeit mit-ein-formuliert?
Ein Kampfmittel gegen Gewinnspekulanten und deren geschickt-beharrliche Anwälte (USA!)
sowie bestimmte Politiker, die mit Geldeinsatz eine verantwortungsvolle Politik ersetzen,
ist:
die Produktionsstätten im eigenen Land zu finanzieren und den Zugriff vertraglich abzusichern.
MünchenBlick/ Walter Schober