Der Kampf gegen Corona: 1. Erstens Impfstoffe – wann? Was jetzt?
Der Kampf gegen Corona: 1. Erstens Impfstoffe – wann? Was jetzt?

Der Kampf gegen Corona: 1. Erstens Impfstoffe – wann? Was jetzt?

Aktualisierung 14.Juli

Wir müssten unterdessen wohl alle verstanden haben, wie ernst die Situation weiterhin ist: Zum abgelaufenen Wochenende hat es allein in München 29 Neuinfektionen gegebenist. Niemand kann sich also sicher sein, niemand weiß, ob er das Virus nicht doch weitergeben könnte (ohne es zu merken).

Wie lange wir unser Leben umstellen und Einschränkungen in Kauf nehmen müssen,
nicht nur das Tragen von Masken und Verzichte, sondern auch das AbstandHalten (Rolltreppen!!),
um selbst gesund zu bleiben und unserer gesellschaftlichen Gesamtverantwortung nachzukommewn,
hängt also auch von userem Mitmachen ab. Da liegt es leider im Argen!

Wie es mit den Aussichten im Kampf gegen das nicht in der Einbildung vorhandene Virus steht – dazu ein Situationsbericht bezüglich
– der Prävention durch Immunisierung (Impfung) und Möglichkeiten raschester Neutralisierung des Virus
– der Therapie (in Erprobung vorhandener Medikamente inkl. der Dosierung – ein sehr schwieriges Feld
– der Entwicklung eigener Medikamente – noch schwieriger.

Zu Ersterem in diesem Artikel einiges Grundsätzliche:
– Der Hauptbereich der Erfahrungen in der Impfstoff-Forschung liegt bei den Bakterien, da diese sich selbständig vermehren (also nicht wie Viren auf einen Wirt angewiesen sind). Durch den Einsatz von Antibiotica kann dies leichter neutralisiert werden (erschwerend: Es entwickeln sich immer mehr Resistenzen).
– Der Auslöser von Covid 19 ist zudem ein neues Virus (Erstauftreten Mitte Nov./Anf. Dez 2019) aus der SARS-Gruppe (seit 2002), und das nicht allein in einer einzigen Version – damit völlig unerforscht.

– Erste Voraussetzung für die Entwicklung eines Impfstoffes ist die Entdeckung der Ursache einer Infektionskrankheit durch Identifizierung des Erregers: ob Bakterium (zB des Tbc-Bazillus durch Robert Koch) oder Virus. Zudem muß sein molekulares Profil (der Bauplan) entschlüsselt werden.

– Ansatz für eine Impfstoff-Erforschung und -Entwicklung ist: Wie stimuliere und bestärke ich das Immunsystem des menschlichen Körpers zur Entwicklung der Abwehrkräfte, der sogenannten Antigene – wenigstens für die erste Infektions-Welle, aber mit dem Ziel auf nachhaltig also ausdauernd.
Zwei Wege wurden bisher beschritten:
Ich reize das Immunsystem
1. durch unschädliche Teilchen-Injektionen des Erregers
– entweder aus Lebend-Bruchstücken in erforschter Risikolosigkeit (Steigerung der Dosierung: erlaubt – wirksam)
– oder aus im Schredderverfahren abgetöteten Teilchen.
Dieser Weg unterliegt einem vorgschriebenen Stufengang (6 Etappen) und dauert in der Regel 6 bis 17 Jahre.
2. Anders: Ich finde bereits vorhandene Antikörper im Körper erfolgreich Gesundeter, identifiziere sie in einem verlässlichen Test, isoliere sie und injiziere sie in den Organismus Gesunder –
und erwarte eine Immunisierung vor Neuinfektionen, aber auch gegen Zweitinfektionen (was sich erst erweisen muß).
Auf die Erschwernis bei diesem Weg über Antikörper verweist der Münchner OA Dr Spinner (Klinikum Rechts der Isar): nämlich die Varianten des unerforschten neuen Virus.
Ganz risikofrei war das zudem nicht – in Einzelfällen führte es zu einer Viren-Vermehrung („Viruslast“) und anderen Nebenwirkungen, zB Fieber.

3. Die Hoffnung in der jetzigen drängenden Situation konzentriert sich auf einen dritten Weg, der seit ca 20 JKahren schon versucht wird, aber noch zu keiner einzigen Zulassung eines Impfstoffes geführt hat:
Kann man eine „Fremdstoff“ anpassen und wirkungsvoll einsetzen, konkret einen schon vorliegenden (naheliegendst aus einer früheren SARS-Welle)? Die Technik der Zerkleinerung von Viren (selbst nano=1/1000 mm grosse Teilchen) war entwickelt worden, wobei man nur deren Erb-Gene identifizieren, isolieren und schnipseln musste (muß) – zu einer in der für eine Wirkung nötigen Anzahl (je mehr desto kleiner) zu produzierenen Vaccine (deswegen „genbasierter“ Impfstoff).
Diese wird nun in einem ersten Schritt als Botenstoff/Messenger (mRNA) in den Körper des Probanden injiziert, ist nicht selbst der Impfstoff, sondern löst einen Kommunikationsablauf zwischen den Zellen aus: provoziert im Körper die Produktion des eigentlichen Impfstoffes – eines Proteins, das von der körpereigenen Immunabwehr als Schadstoff erkannt wird (Schritt 2) – sodaß die angeborenen B-Zellen und/oder antrainierten T-Zellen die Antikörper erstellen (Schritt 3, innerhalb 10 bis 15 Tagen), die den neuen CoV 2-Virus abwehren/neutralisieren sollen.
Das setzt die Kenntnis des molekularen Pofils des bisher unbekannten Virus voraus, sprich dessen „Greifarme“, und des gegenseitigen Erkennens.

Diese Forschungsarbeit konnte/kann nicht von heute auf morgen erfolgen. Das ist das Wettrennen weltweit (62 Firmen – 18 im deutschsprachigen Raum). In China und den USA hat für 4 Wirkstoffe die klinische Erprobungsphase bereits begonnen, in Deutschland hat im April das Mainzer Unternehmen Biontech (in Kooperation mit dem Pharmaunternehmen Pfizer) die Genehmigung zum Test an rund 200 gesunden Freiwilligen zwischen 18 und 55 Jahren bekommen mit der Fragestellung „verträglich, sicher, wirksam, optimale Dosis?“ , vor kurzem das Tübinger Unternehmen Curavac. In Österreich ist Themis Bioscience (in Merck-Kooperation) tätig.
Ob die für Juni erwarteten ersten Daten vorliegen, positiv sind und so mehr Probanden und dann auch Risikopatienten einbezogen werden können, muß nun weiter verfolgt werden. Ob im Oktober bereits Massenimpfungen vorgenommen werden können, ist bisher als „äusserst optimistisch“ (so die Schweizer Aufsichtsbehörde), aber nicht ausgeschlossen worden – das deutsche Paul-Ehrlich-Institut hält einen Impfstoff noch in diesem Jahr für unwahrscheinlich, der Chef von Roche rechnet mit Ende 2021.

Grundsätzlich wurde nun gestern bekannt, daß spezifische Forschungen zu Antikörpern, gefunden in den frühesten geheilten Patienten, in China, in USA, unter Reinraum-Bedingungen des Klinikums Schwabing! ergeben haben, daß diese nach einigen Monaten (manchmal schon nach Wochen) ihre immunisierende Wirkung verloren haben. Forscher des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung Braunschweig finden die Gesamtzahl von 255 unterschiedlichen Antikörper beeindruckend, aber nur 28 erwiesen sich in bereits geringer Konzentration neutralisierend, stark und breit ausfallend nur die IgG-Antikörper.
Zudem weiß man unterdessen, daß die einzelnen Blutgruppe eine große Rolle bei der Infektion und deren Schwere spielen und daß es viele Varianten des Virus gibt, und diese „bleiben nicht stehen“, sie mutieren.
Fazit:
– Die Forschungsaufgaben mehren sich, spezifizieren sich.
– Es geht nur über Antikörper – kein Verzicht auf sie, denn sie werden zu jedem Zeitpunkt benötigt, aber:
– Wir brauchen eine Vielzahl differenzierter Wirkstoffe/Impfstoffe – immer.
– Wir können nicht Jahre den einzig traditionellen Weg zum CoV2-Lebendimpfstoff abwarten.
– Niemand kann sich sicher fühlen,Verhaltensregelen igrnorieren, sich über alles hinwegsetzen.

MünchenBlick/ Walter Schober

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