Benefiz-Neujahrskonzert des Polizeiorchesters Bayern
Benefiz-Neujahrskonzert des Polizeiorchesters Bayern

Benefiz-Neujahrskonzert des Polizeiorchesters Bayern

Vorige Woche hatte das einzige professionelle Polizeiorchester (Bläser) Bayerns im Herkulessaal seinen alljährlichen Auftritt zugunsten der Bayerischen Polizei-Stiftung, bei vollem Saal (etwa 150 Kartenwünsche konnten nicht befriedigt werden) – unter ihnen der „Polizeiminister“ Joachim Herrmann mit Staatssekrtär Eck, Landtags-Präsidentin Barbara Stamm mit einigen Abgeordneten, Polizeipräsidenten (Schmidbauer und Andrä an der Spitze), Weihbischof Hasslberger und Frau Knobloch für die Religionsgemeinschaften.

Entgegen dem Ablauf ziehe ich für meinen Bericht den musikalischen Teil vor:
Die 54 Musiker unter ihrem Chefdirigenten Johann Mösenbichler (ein Oberösterreicher, in seiner Heimat an Hochschulen tätig, in Workshops und Seminaren, als Juror, weltweit bekannt und geehrt) haben im Rahmen ihrer Tournee für diesen Abend in München jeweils ein besonderes Programm
erstellt, diesmal Werke von Copland (Fanfare am Beginn) und in pausenloser Folge 2x John Philip Sousa (Washinton Post Marsch und „Stars and Strips“, gleichsam die zweite Nationalhymne der USA), 3x Johann Strauß (aus den Operetten Cagliostro und Fledermaus sowie Accelerationen-Walzer), Leonard Bernstein (4 Ausschnitte aus einem Divertimento) und zum Schluss als Uraufführung ein 25-minütiges „Medley“ von Johann Strauß bis Glenn Miller (in einer Geschichte versteckt inklusive Step-Tanz) – eine glänzende Idee. Als letzte Zugabe war natürlich der Radetzky-Marsch mit der vom Wiener Neujahrskonzert gewohnten Publikums-Beteiligung an der Reihe. Für die Conference verlies Herbert Hornik jeweils seinen Tuba-Platz und als Gesangs-Gast (und Step-Tänzer) glänzte der in München ausgebildete Buffo- und Charaktertenor Richard Wiedl mit auffallend samtener Stimme.
Mit „Wir sind stolz, die bayerische Polizei klangvoll transportieren zu dürfen – sie ist damit die einzige Organisation, die jedesmal beklatscht wird“ griff der Dirigent die grossartige eben Neujahrs-Stimmung im Saal auf: So ist das Orchester ganz klar Repräsentant der Polizei, Imagepfleger und Bindeglied zu den Bürgerinnen und Bürgern des Freistaates – ja über dessen Grenzen hinaus wirkend.

Aber durch diesen Abend, d.h. durch seinen Erlös soll noch etwas geschehen, wozu die Gesellschaft verpflichtet ist: Hilfe sicherzustellen für die, die bei der Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen sind (also den Angehörigen) oder dienstunfähig geworden sind oder dauernde gesundheitliche Nachteile erlitten haben. Dafür hat 1977 der Geschäftsmann Paul Greißinger aus Nürnberg die Bayerische Polizei-Stiftung gegründet, nachdem er selbst Opfer einer Entführung und Geiselhaft war. Diese wird von aktiven Polizeibeamten geleitet. So hat deren derzeitige Vorsitzende Udo Wittmann nach der Fanfare die Anwesenden und Musiker begrüßt und einen Bericht erstellt: 1913 gab es 1925 Verletzte (3x sehr massiv, 1x mit knapp 12-monatiger Heildauer, einzelne bis zu 9). In 44 Fällen hat die Stiftung geholfen, 12 neue Anträge stehen noch an. Seit 1977 sind in 830 Fällen Zuwendungen von mehr als 1,8 Millionen Euro geleistet worden:
Dieser Abend hat bis zur Schecküberreichung einen Erlös von 39.330 Euro erbracht (Was auf dem Weg zum anschließenden schönen Empfang im Kaiser- und Vier-Schimmel-Saal auf die von Prof. Mösenbichler genannte Hoffnungszahl noch aufgefüllt wurde, ist mir nicht bekannt).Der Abend wurde übrigens großzügig gesponsort: Atwerb Verlag (Einladungen, Programme), Versicherungskammer Bayern (Miete) Bank Hauck & Aufhäuser, Divino Nordheim Thüngersheim, Unternehmen Büschl sowie getränke-maX, Hofbräu München und Pfälzer Winzergenossenschaft für die Getränke.
Erwähnt seien auch die helfenden Hände – Büro, Küche und 31. Ausbildungsseminar Dachau.

Als zweiter Grußwort-Sprecher sprach Staatsminister Herrmann den Dank des Freistaates mit den Segenswünschen für das neue Jahr ausgsprochen an alle, die für die Innere Sicherheit des Landes und seiner Bewohner Sorge tragen, Einsatz leisten bis zu Opfern hin. Die „hervorragende objektive Sicherheitslage mit der bundesweit niedrigsten Kriminalitätsbelastung, ein gutes subjetives Sicherheitsgefühl der Menschen sowie ein hohes Vertrauen in unsere Bayerische Polizei“ sei das Ergebnis dieses hohen Engagements. Er sprach eine nötige Sach- und Personalausstattung an, die anderen Berufsbereiche und Organe. Alle und alles könne noch so gut sein – die Zivilcourega der Bürger msei ebenfalls gefordert: nicht wegschauen, da sein, die Polizei rufen …(Deswegen seien auch die Medaillenträger zu diesem Abend eingeladen).

MünchenBlick/ Walter Schober