Vom Fortbewegungsmittel zum Device –
Große Potenziale für Medienunternehmen im Auto der Zukunft
Die Evolution des Automobils und die Chancen für Medienunternehmen und Automobilhersteller standen im Mittelpunkt der
Konferenz media meets AUTOMOTIVE
des MedienNetzwerk Bayern am 11. Dezember 2017 im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München.
„Das Auto entwickelt sich von einem Fortbewegungsmittel zu einem Device zur Mediennutzung und wird ein wichtiger Rezeptionskanal
für Medieninhalte“, sagt Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM).
Die Digitalisierung hat viele einst getrennte Branchen und Märkte durchlässig gemacht und neue Marktteilnehmer hervorgebracht, so
Schneider. „Wir aus den Medien haben gelernt, dass es sich lohnt, Verbündete zu suchen.“
Ähnlich sieht es Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.: „Medienunternehmen
müssen noch stärker als bisher mit der Automobilwirtschaft kooperieren, um neue Wachstumspfade zu erschließen.
Das Auto ist heute schon eine ideale Plattform für den Konsum von Medieninhalten.
Parallel zu den Entwicklungsstufen des autonomen Fahrens wird sich die Mediennutzung durch den Fahrer noch deutlich steigern. Hier gibt es große wirtschaftliche Potenziale, die es zu nutzen gilt.“
In seiner Keynote betonte Steffen Braun, Institutsdirektor des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, dass die
Innovationszyklen von Mobilitätslösungen enorm an Geschwindigkeit zunehmen und sich daher schnell neue Player und Geschäftsmodelle entwickeln.
„Value of Time im Auto ist für uns ein völlig neuer Wert. Die Bedürfnisfelder der Passagiere sind Kommunikation, Unterhaltung, Information, Produktivität, Grundbedürfnisse und das Wohlfühlen. Wie kann man daraus Geschäftsmodelle entwickeln?“, fragt Braun. Heutige Medienformate seien für das Wohnzimmer geschaffen. Für Autos würden andere, flexiblere Formate nötig. Das Auto sei aber das ideale Device zur Nutzung moderner Medienformate, so Braun.
Die Automobilhersteller müssen auf die neuen Nutzungsszenarien eingehen. Das User Interface im Wagen ist ein völlig anderes, als man es vom Tablet oder vom Smartphone gewohnt ist.
„Wir müssen einen Weg finden, um Medieninhalte und ihre Darstellung in Zukunft nutzbar machen – auch unter Berücksichtigung gesetzlicher Regelungen“, sagt Martin Tottlepp, Leiter Entwicklung User Experience / User Interface Konzepte bei Audi. Die Sprachassistenz wird künftig zum Dreh- und Angelpunkt im
Fahrzeug. „Wir bei Audi denken den Ansatz ‚Speech first‛. Die Sprachsteuerung im Wagen wird eine entscheidende Rolle im Fahrzeug einnehmen“, so Tottlepp.
Der Aufbau der Infrastruktur, wie der Mobilfunkstandard 5G, ist enorm wichtig, um autonomes Fahren und Mediendienste im Auto zu ermöglichen.
Die Inhalte dieser Dienste müssen sich an die Anforderungen im Wagen anpassen und verfügbar werden. Dabei muss garantiert sein, dass
sicherheitsrelevante Informationen das Auto oder auch den Fahrer erreichen und die limitierte Bandbreite nicht durch Medienkonsum ausgelastet wird.
Für die Automobilindustrie brechen nun schwierige, aber auch spannende Zeiten an, prophezeit Dr. Klaus-Peter Potthast vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Bayern sei in der Entwicklung bereits sehr engagiert und auch in Zukunft seien noch viele Projekte geplant. „Unsere Chancen liegen in cleveren inhaltlichen Angeboten im Medienbereich“, so Potthast. Ein großes Thema für zukünftige Mobilität seien die Daten, die im Auto entstehen. „Wir brauchen die richtigen Angebote und Rahmen und dürfen das Feld nicht Asien oder den USA überlassen“, so Potthast.
Das Auto werde immer mehr zur Kommunikationsplattform und daher auch zum Medium mit großen Potenzialen für neue Werbeumfelder, erklärt Manfred Klaus von Plan.Net. Um diese zu nutzen fordert Klaus ein attraktives Ökosystem mit Standardisierung. Das Thema Datengenerierung und -nutzung spielt im Auto der Zukunft eine ganz zentrale Rolle. Es betrifft sowohl die werbetreibende Industrie und Medienbranche, als auch die Steuerung und Optimierung des Verkehrs. Vertrauen in die Sicherheit der Daten und in die Datenquelle sind die Grundlage für effektive Angebote.
Wie wichtig Vertrauen ist, zeigt eine Umfrage von BMW, die aufführt, dass 82 Prozent der Fahrer die Route ändern, wenn der Radiosender eine Verkehrsmeldung durchgibt. Die Tagesmoderation bei dieser Gemeinschaftsveranstaltung übernahmen Christine Bergmann und Sebastian Hanisch aus der
Wirtschaftsredaktion des Bayerischen Rundfunks.
MünchenBlick/ Walter Schober (Text des Veranstalters)
Anmerkung: Das MedienNetzwerk Bayern ist eine Initiative zur Stärkung des Medienstandorts Bayern. Ihm gehören sieben Partner an: Der Freistaat Bayern, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien, der Bayerische Rundfunk, der FilmFernsehFonds Bayern, der MedienCampus Bayern, die vbw – Vereinigung der
Bayerischen Wirtschaft und der Bayerische Industrie- undHandelskammertag.
Die Hauptaufgaben des MedienNetzwerk Bayern sind die Vernetzung der Medienbranchen untereinander und mit angrenzenden Branchen sowie die Abbildung der wichtigsten Entwicklungen am Medienstandort Bayern. Seit September 2016 ist die Geschäftsstelle des MedienNetzwerk bei der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien angesiedelt.
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