München 23. Januar 2013

Nach aufwendigen Arbeiten ist die Restaurierung der Hauptfassade der Kirche St. Michael in der Münchner Fußgängerzone ist nun abgeschlossen. Darüber informierten heute Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, der leitende Bauamtsdirektor Kurt Bachmann und Pater Karl Kern SJ als geistlicher Rektor der Kirche die Öffentlichkeit. Mit einem Finanzvolumen von 4,1 Millionen Euro hat das Kultusministerium die Fassade sanieren lassen, die Bauplanung und Bauleitung lag in den Händen des Staatlichen Bauamts München I. In den kommenden Wochen wird das Gerüst entfernt werden.
„Ich bin froh, dass die Hauptfassade der Kirche St. Michael jetzt fertig gestellt werden konnte. Die kunsthistorisch wertvolle Renaissancekirche dokumentiert eine wichtige Phase auch der bayerischen Kirchengeschichte, als die Wittelsbacher in der Phase der katholischen Reform und Gegenreformation Mitte des 16. Jahrhunderts die Jesuiten nach München riefen. Die von Herzog Wilhelm V. errichtete Kirche prägt in hohem Maße das Gesicht der Münchner Fußgängerzone.“ Minister Spaenle erinnerte daran, dass sich – u. a. als Folge der Säkularisation – rund 100 kirchliche Gebäude, darunter die Theatinerkirche St. Cajetan in München, der Regensburger Dom und die Basilika Vierzehnheiligen im Eigentum des Freistaats Bayern befinden. Mit dem Erhalt der Gebäude werde der Freistaat auch seinem Kulturauftrag gerecht.

Kurt Bachmann informierte über die aufwändigen Sanierungsmaßnahmen, die das Staatliche Bauamt München I in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege durchführen ließ. Vor allem die Sanierung des Giebelmauerwerks, des Putzes wie auch die Farbgebung mussten nach den Kriterien der Denkmalpflege erfolgen. Auch die Verwitterung am Rotmarmor und die Schädigung an den Figuren stellten Herausforderungen für die Restauratoren dar.

Pater Kern zeigte sich erfreut, dass die Fassade als Entree für die Kirche ab spätestens Mai wieder in neuem Glanz erstrahlen wird. Er wies auf die Zusammenhang zwischen Fassade und Innenraum hin. Mit dem Erzengel Michael werde der Kampf zwischen Gut und Böse symbolisiert.

Gefährdungssituation beseitigt – Sanierung der Kirche geht weiter
Seit 2009 war die Hauptfassade der größten Renaissancekirche nördlich der Alpen saniert worden. 2007 hatten sich Putz- und Steinbrocken von der Fassade gelöst.
Dieser Vorfall führte zu sofortigen Schutzmaßnahmen und zu einer intensiven Untersuchung des Schadens sowie der Entwicklung eines Konzepts für die Sanierung. Ziel war neben der Veremidung von Gefahren für die Passanten eine langfristige Sicherung der Bausubstanz.
Die Sanierung der Fassade in der Fußgängerzone stellt nur einen ersten Bauabschnitt an der Michaelskirche in München dar. In einem zweiten Schritt werden die übrigen Fassaden und die Kreuzkapelle saniert werden. Außerdem wird die Raumschale des Kirchenschiffs gereinigt.
4,1 Millionen Euro wurden für kunsthistorisch und historisch wertvolle Renaissancekirche investiert.