Heute wäre Oktoberfest-Beginn – was haben wir stattdessen aber doch?
Heute wäre Oktoberfest-Beginn – was haben wir stattdessen aber doch?

Heute wäre Oktoberfest-Beginn – was haben wir stattdessen aber doch?

Auch die, die nicht betroffen sind, sollten die Zahlen über die weltweiten Erkrankungen ernst nehmen – in Wien sind sie eindeutig Fakt, und in München ist seit gestern wieder eine Verschärfung eingetreten.
Wir sollten alle wirklich abwägen: Vernunft und Verantwortung – Risiko – unser menschliches Bedürfnis nach Nähe und normalem Leben.
Was geht vor: Recht auf Feiern und Vergnügen – oder Recht auf Gesundheit, sowohl meine eigene als auch derer, die der mir Nahestehenden (Eltern, Großeltern ..) und überhaupt „der Anderen“?

Die Gaststätten haben heute weithin ihr eigenes Oktoberfest gestartet, mit „Anstich“ usw.- aber es war auf das reine eigene Geschäft ausgerichtet, zumindest in meiner Stichprobe am Wienerplatz, im Saal und im großen Garten, wo genügend Platz (genügend Tische“) zum Einhalten des Abstandes gegeben war, auch bei kontrolliertem Zugang.

Ich bin zu etwas Besonderem weitergegangen: zur Eröffnung der Ausstellung in der Villa Stuck „Oktoberfest Phantom – Phantom Oktoberfest“ (bis zum 4. Oktober, dann in Shanghai/China fortgesetzt, mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes). Idee und Gestaltung kamen vom Medienkünstler und Regie-Absolventen der FFH München (nach Studium von Medizin und Psychologie) Philip Gröning
und in kürzester Zeit (5 Wochen) realisiert vom Team des Museums Villa (Direktor Michael Buhrs), dem Kulturreferat der Stadt München ( es sprachen daher Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Kulturreferent Anton Biebl) und vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales (verantwortlich Amtschef Dr. Hans Michael Strepp).
Es ist keine Fotoausstellung, sondern fußt in der digitalen Technik, wie sie typisch geworden ist in der Corona-Zeit mit Homework, Homeschool, Homeentertainment: Kunst und Technik.
Als Beleg für den Satz „Die Abwesenheit ist mehr als nichts. Man weiss ja, was fehlt:“ werden unsere Erinnerungen als Multidata statistisch erfasst. Was in uns präsent ist, was in den sozialen Medien, im Netz vielfältigst präsent gehalten wird und so überlebt, wird durch die künstliche Intelligenz (KI) in der IT aufgearbeitet – zu einer virtuellen Realität (VR) – wie unsere Sprache schon mitgeprägt wird! – , wahrlich ein Weltnetz der Erinnerung in und aus den verbleibenden inneren Bildern, Tausenden von Selfies, kurzen Clips, den Videos, den sich überlagernden Tönen.
Aber es ist ein Versuch, denn erstens bleibt der größte Teil „unsichtbar“ und entsteht zweitens bei der Verschiedenheit der Menschen (nach ihrem Erleben, ihren Interessen und Träumen, ihrem Mitteilungs-Willen) eine Verwirrung und keine Eindeutigkeit, weder der Räumlichkeiten noch Menschen und Gesichter. Der Mensch ist der Fehler in der KI.
So entsteht ein Oktoberfest mit Anmutungen, Schemen von Massen, meist nicht mehr als Menschen erkennbar (so eine Zusammenfassung im Begleitheft zur Präsentation an den 4 Stationen im dunklen Keller, wo Sie von Menschen in Schutzkleidung betreut werden, die Ihnen die speziellen Brillen aufsetzen und die Handgeräte reichen.
Das Scheiternder KI zum Fragmentarischen und Instabilen ergibt eine neue Ästhetik der Kunst.

MünchenBlick/ Walter Schober

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