Verleihung des Bayerischen Sportpreises 2023
Verleihung des Bayerischen Sportpreises 2023

Verleihung des Bayerischen Sportpreises 2023

(Robert Tanania) Am 08. Juli verlieh Bayerns Sportminister Joachim Herrmann den „Bayerischen Sportpreis 2023“ an bayerische Spitzensportler. Seit 2002 zeichnet der Bayerische Ministerpräsident jährlich bedeutende Sportlerinnen und Sportler mit dem Bayerischen Sportpreis für herausragende Verdienste und beispielhafte Initiativen im Bereich des Sports in verschiedenen Kategorien aus. In diesem Jahr wurde der Preis in sechs Kategorien vergeben. Zusätzlich wurde auch der persönliche Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten vergeben. Mit der Preisverleihung würdigt die Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch Bayerns Sportminister Joachim Herrmann, Athletinnen und Athleten aus dem Freistaat für ihre herausragenden Leistungen. Die Preisträger, die oft Vorbilder für ganze Generationen und weltweit angesehen sind, wurden von einer Jury vorgeschlagen, deren Vorsitzender Sportminister Herrmann ist.

Ausgezeichnet wurden Athletinnen und Athleten in den folgenden Kategorien:

1. Sportliches Lebenswerk

Den Preis in der Kategorie „Sportliches Lebenswerk“ erhält der ex-Eishockeyprofi Patrick Reimer, der erfolgreichste Torschütze in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Reimer, geboren in Mindelheim, hat seit 2012 bei den „Nürnberg Ice Tigers“ gespielt und wurde dreimal zum „Spieler des Jahres“ gewählt. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 hat er mit der Deutschen Nationalmannschaft die Silbermedaille gewonnen. Mit mehr als 1.000 Spielen in der DEL hat Patrick Reimer im Anschluss an die Saison 2022/2023 das Ende seiner Karriere bekannt gegeben. Damit tritt eine Legende des deutschen Eishockeysports ab.

2. Sportmomente für die Ewigkeit

Den Preis in der Kategorie „Sportmomente für die Ewigkeit“ erhält die Skispringerin Katharina Schmid, geborene Althaus. Bei der Nordischen Ski-WM 2023 begeisterte Katharina Althaus mit drei Goldmedaillen im Einzel-, Team- und Mixed-Wettbewerb sowie der Bronzemedaille von der Großschanze. Dreimal Gold bei den Weltmeisterschaften – das gelang noch keiner Skispringerin. Damit ist die Silbermedaillengewinnerin im Einzel bei den Olympischen Spielen 2018 und 2022 und bei den Weltmeisterschaften 2019 erst die zweite deutsche Weltmeisterin in der Geschichte des Damenskispringens.

3. Herausragende Sportkarrieren

Denise Herrmann-Wick

Die in Ruhpolding lebende Sportsoldatin und Biathletin Denise Herrmann-Wick gewann bei der Heim-WM 2023 in Oberhof den Weltmeistertitel im Sprint sowie zwei Silbermedaillen in der Verfolgung und in der Staffel. Auch bei den Olympischen Spielen 2022 konnte sie mit je einer Gold- und Bronzemedaille großartige Erfolge feiern. Bereits 2019 wurde sie Weltmeisterin in der Verfolgung.

Eric Frenzel

Eric Frenzel, Olympiasieger 2014 und 2018 sowie Einzelweltmeister 2011, 2013 und 2019, hat bei der Nordischen Ski-WM 2023 in Planica Geschichte geschrieben. Der in der Oberpfalz lebende, 34-jährige Sachse gewann mit der Mannschaft im Teamwettbewerb Silber und krönte sich damit zum alleinigen Rekordhalter in der Nordischen Kombination bei Weltmeisterschaften.

Denise Herrmann-Wick und Eric Frenzel haben nunmehr das Ende ihrer aktiven Sport-Karriere bekannt gegeben.

4. Jetzt-erst-recht-Preis

Der „Jetzt-erst-recht-Preis“ geht an die Bayerische Mannschaft bei den Special Olympics World Games 2023 in Berlin. Mit rund 7.000 Athletinnen und Athleten, 190 Delegationen und rund 20.000 Volunteers waren die Special Olympics World Games 2023 vom 17. bis 25. Juni die weltweit größte Sportveranstaltung für Teilnehmer mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Mit dem sogenannten Host-Town Programm wurden die internationalen Sportlerinnen und Sportler nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland willkommen geheißen. In Bayern fungierten 30 Gemeinden, Städte und Landkreise als Host-Towns und nahmen vom 12. bis 15. Juni 2023 Delegationen aus anderen Ländern auf. Mit diesem Programm wurde damit deutschlandweit für mehr Anerkennung und Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung geworben. Aus Bayern nahmen 34 Athletinnen und Athleten sowie fünf so genannte „Unified“ Partner ohne geistige Behinderung an den Special Olympics teil.

5. Herausragende Nachwuchssportler

Den Sportpreis in der Kategorie „Herausragender Nachwuchssportler“ erhält das Ausnahmetalent Jamal Musiala, der im Sommer 2019 aus der Jugend des FC Chelsea als erstes in die Nachwuchsmannschaft des FC Bayern wechselte. Nach wenigen Monaten wurde der Offensivspieler bereits bei den Profis eingesetzt und avancierte im Alter von 17 Jahren zum bis dahin jüngsten Bundesliga-Debütanten, Bundesliga-Torschützen und Torschützen in der Champions League. Der in Stuttgart geborene und zum Teil in England aufgewachsene Fußballspieler entschied im Februar 2021, für die deutsche A-Nationalmannschaft zu spielen, und wurde kurz darauf bei der Euro 2021 mit 18 Jahren 117 Tagen zum jüngsten Nationalspieler in der DFB-Turniergeschichte.

6. Sonderpreis „Herausragendes Engagement im Ehrenamt“

Wolfgang Kink ist der Preisträger in der Kategorie „Herausragendes Engagement im Ehrenamt“. Er ist der „Brückenbauer“ für den bayerischen Schießsport. Sein annähernd 50 Jahre währendes, ehrenamtliches Lebenswerk im Zeichen von Schießsport und Schützenkultur ist vom aktiven Zugehen auf die Öffentlichkeit und von der Verankerung des Schützenehrenamts in der Mitte der Gesellschaft geprägt. Den Schießsport wie das Schützenwesen versteht und fördert er als gelebtes Kulturgut seiner Heimat – zum alleinigen Nutzen des Ehrenamts der rund 4.500 im Bayerischen Sportschützenbund versammelten Schützenvereine und -gesellschaften. Mit seinem Engagement – auch als ehemaliger 1. Landesschützenmeister – trägt er dazu bei, dass dem Ehrenamt für das schießsportliche Training, die sportliche Talentförderung oder die Ausrichtung bzw. Durchführung schießsportlicher Wettkämpfe öffentlich Beachtung und Anerkennung zuteilwerden. Die hierdurch erzielte, gesellschaftliche Anerkennung für das Schützenwesen schafft bei den ehrenamtlichen Trägern auf allen verbandlichen Ebenen – vom Schützenverein vor Ort über die Schützengaue und Schützenbezirke bis hin zur Landesebene – viel Motivation zur Ausübung ihrer Ehrenamtsaufgaben. Sein langjähriges Wirken ist vorbildhaft.

Persönlicher Preis des Ministerpräsidenten

Der „Persönliche Preis“ des Ministerpräsidenten geht an die Extrembergsteiger Alexander und Thomas Huber. Dazu Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Den Persönlichen Preis des Ministerpräsidenten beim Bayerischen Sportpreis 2023 bekommt dieses Jahr ein ganz besonderes Duo: Die Huberbuam sind echte Botschafter Bayerns in der Welt. Alexander und Thomas Huber stehen für Berge, starke Mentalität, Natur- und Heimatverbundenheit. Ihre extremen sportlichen Herausforderungen haben sie vom Berchtesgadener Land in den Himalaya und bis in die Antarktis geführt. Die Brüder sind ein tolles Team und beeindruckende Persönlichkeiten. Mit ihren Leistungen und ihren Geschichten lassen sie uns alle an ihren Abenteuern teilhaben. Damit inspirieren die Huberbuam uns alle und begeistern andere für ihren Sport. Herzlichen Glückwunsch und immer eine sichere Heimkehr vom Berg!“

Die so genannten „Huberbuam“ gehören seit vielen Jahren zu den besten Bergsteigern der Welt. Alexander und Thomas Huber haben jeder für sich große Erfolge gefeiert – zusammen bilden sie eine der stärksten Seilschaften der Welt. Das haben sie in anspruchsvollen Erstbegehungen oder beim Extrem-Klettern bewiesen, dabei aber nie die Verantwortung aus den Augen verloren. Mit ihrer Heimatverbunden- und Weltoffenheit, ihren Erfolgen, ihrer Bodenständigkeit sind sie Vorbilder, sie sind sympathische Botschafter und Vertreter Bayerns in der Welt.

Foto: © Bernhard Kramer

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Foto: © Robert Tanania

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Foto: © Bernhard Kramer

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